Freitag, 10. November 2023: Voller Tatendrang starteten Sterntalerobmann Michael Knauer und Obmann-Stv. Thomas Hundsbichler ihre mittlerweile schon fast traditionelle „Jahres-Visite“ ins Health-Center von Entasekera.
Ein extrem intensives und anstrengendes 5-Tage-Programm wartete auf die beiden „Sterntaler-Urgesteine“. Über München, Frankfurt ging es nach Nairobi. Von da an weiter per Jeep nach Narok und ins Loita Hochland bis hinauf auf über 2.000 Meter nach Entasekera. Unzählige Erlebnisse, Besprechungen und Verhandlun- gen warteten dort auf die beiden. Dazu im Detail noch später.
Lass uns damit beginnen, dass Dr. Harrisson, nachdem er im September vergangenen Jahres Dr. Kuba als ärztlichen Leiter ablöste, heute als neuer Nachfolger von Daktari Maria Schiestl auf sein erstes Jahr als „Chefarzt“ des Health Center zurückblicken kann. Zehn „Sterntaler-Freunde“ durften ihn und seine Visionen für „Marias Krankenhaus“ bereits vor einem Jahr vor Ort kennen lernen und es ist auch geplant, dass mit Unterstützung der Aktion Sterntaler Dr. Harrisson ein Stipendium zur Weiterentwicklung des Health-Center ermöglicht wird.
15.400 Massai werden alljährlich, mit zum Teil verheerenden Folgen, von Schlangen gebissen. Das war für die Sterntaler Grund genug, sich dieser Sache anzunehmen und sie organisierten im April eine Schlangenbiss-Schulung für Mitarbeiter des Krankenhauses und für Community Members. Auch unser guter Geist und Sterntaler-Vertreter vor Ort, Britta Wulfekammer, stellte sich dieser Herausforderung und hat sich bei dieser Schulung dem Schlangenbisstraining ausgesetzt. Der weitverbreitete Glaube, dass der Biss einer Schlange ein Fluch, eine Strafe des Teufels sei, machte die Arbeit der Seminarleiter nicht gerade einfacher. Doch schlussendlich war diese Schulung ein voller Erfolg und wir werden versuchen, auch im kommenden Jahr ein Folgeseminar zu organisieren.
Maria Schiestl hat in ihrer beinahe zwanzig-jährigen Tätigkeit im Health-Center nicht nur medizinisches Personal beschäftigt, betreut und ausgebildet. Es waren auch viele „gute Geister dabei, die für das ganze Drumherum im und um das Krankenhaus“ da waren und jahrelang ihren Dienst versehen haben. Den einen oder anderen Mitarbeiter schenkte Maria damit Zuflucht und Existenzsicherheit – ob Elisha, Dan, Mercy oder Sitoyo um nur ein paar zu nennen – mit so manchen hat Maria ihre Kämpfe ausgetragen, aber auch sehr viel Positives erlebt. Zehn von ihnen wurden nun von Michael und Thomas in den Ruhestand verabschiedet und ihnen im Sinne von Maria im Rahmen einer kleinen Feier eine kleine „Abfertigung“ als Dank für ihren Einsatz übergeben. Wie zu hören war wird sich Mercy damit ein paar Hühner kaufen und Sitoyos Kuhherde bekommt endlich den langersehnten Bullen!
Nachdem das Health-Center im vergangenen Jahr rechtlich in das Landeskrankenhaus-Wesen integriert wurde und somit der Fortbestand gesichert ist, konnte sich „Sterntaler“ ab diesem Zeitpunkt noch intensiver auf weitere Säulen von „Daktari Maria Schiestls“ Visionen konzentrieren. So entstand in diesem Jahr ein besonderes Highlight der Sterntaler-Geschichte. In unmittelbarer Nähe des Krankenhauses wurde in Zusammenarbeit mit Pfarrer Barabara für die St. Angela School und mit Sterntaler-Mitteln „ein Schulheim für 160 Kinder“ gebaut, eröffnet und seiner Bestimmung übergeben. Ganz besonders erwähnenswert dabei ist, dass die neue Mittelschule Zell am Ziller unter dem Motto „School helps School“ mit ihrer Charity-Laufveranstaltung die Finanzierung von 200 Matratzen ermöglichte. DANKE!
Abgesehen von der aktuellen angespannten wirtschaftlichen Lage in Kenia und einer umfassenden Steuerreform der Regierung, die wie so oft wieder einmal die Ärmsten unter den Armen am heftigsten trifft, steht „Sterntaler“ zur Zeit in einem intensiven Austausch für ein vollkommen neues Projekt. Das Projekt „Namelok Naretoi“, dessen Standort sich direkt neben dem Health-Center befindet. Doch was ist „Namelok Naretoi“? Eines vorweg – was Michael und Thomas vor wenigen Wochen dort erfahren mussten ist einfach nur ergreifend, erschütternd und für unser europäisches Verständnis kaum zu fassen. Diese Einrichtung konzentriert sich auf folgende drei Hauptbereiche: 1. Korrektive Chirurgie für Kinder mit körperlichen Behinderungen, 2. Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und 3. Stipendien und Zufluchtsort für Mädchen, die vor Genitalverstümmelung und frühzeitigen Kinderehen gerettet wurden. Das „Namelok Naretoi“ wurde im Jahr 1991 gegründet und wird seither von Franziska, einer ausgebildeten Sozialarbeiterin und Krankenschwester geleitet. Zur Zeit gibt es zwischen „Kenia und Zillertal“ einen intensiven Austausch, besonders wie die künftige Zusammenarbeit im Detail ausschauen kann und wie ein größtmöglicher Nutzen für alle Teile gewährleistet werden kann.
Die Jahreshauptversammlung des Vereins „Sterntaler – Dr. Maria Schiestl“ fand in diesem Jahr am 28. November 2023 im Restaurant Tiatta in Stumm statt. Nach der Begrüßung durch den Obmann waren die beiden Kassaprüfer Bürgermeister Fritz Steiner und MMag. Andreas Hoppichler vom Bezirkskrankenhaus Schwaz sowie Kassier Helmuth Pölzl am Zug. Sie alle konnten ein einwandfreies Ergebnis präsentieren, woraufhin dem Kassier und seinem Stellvertreter Richard Hofer für ihre professionelle Arbeit Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde.
Es folgte der Rückblick auf das vergangene Jahr sowie die Vorschau auf 2024.
Als Abschluss wusste Obmann Michael Knauer in seiner gewohnt humorigen Art und Weise einiges über den vergangenen Keniabesuch mit Thomas Hundsbichler, der wegen Krankheit bei der Jahreshauptversammlung leider nicht teilnehmen konnte, zu erzählen.
Sterntaler spenden & neue Hoffnung schenken! Jeder Sterntaler hilft das „Lebenswerk“ von Frau Dr. Maria Schiestl weiterzuführen. 1 Euro = 1 Sterntaler. Infos unter www.sterntaler.cc
Verein STERNTALER – Dr. Maria Schiestl Spendenkonto: Raiffeisenbank Hippach, IBAN: AT26 3624 1000 0005 3876, BIC: RZTIAT22241
