Sicherheit ist das oberste Gebot der Mayrhofner Bergbahnen. Um diese auch laufend garantieren zu können, laufen vor allem in der Zwischensaison viele Revisionen und Kontrollen. Nach der Wintersaison war bei der Ahornbahn, der größten Pendelbahn Österreichs, eine große Revision fällig, die ein ganzes Team an Mitarbeitern und Spezialisten der Mayrhofner Bergbahnen und der Firma Garaventa fordert. Markus Hoflacher, langjähriger Mitarbeiter bei den Mayrhofner Bergbahnen und seit 2020 Betriebsleiter der Ahornbahn, berichtet über diesen besonderen Arbeitseinsatz.
Was genau musste kontrolliert werden?
„Die Herstellerfirma Doppelmayr schreibt vor, dass alle sechs Jahre die Laufwägen einer umfangreichen Revision unterzogen werden müssen. Ein Laufwagen ist der Teil der Gondel, auf dem die Rollen liegen und der mit den Seilen verbunden ist. Dazu müssen die Kabinen inklusive Gehänge und Laufwägen mit einem Gesamtgewicht von 13 Tonnen auf den Boden gehoben werden. Das klingt alles einfach, ist aber in der Praxis ein aufwändiger Prozess, der ungefähr eine Woche lang dauert. Es muss alles elektrisch abgeschlossen werden und die Verbindungen, die gelöst werden müssen, sind natürlich komplex.“
Was passiert, wenn die Laufwägen abmontiert sind?
„Die Laufwägen werden dann an die Firma Garaventa, Teil der im Seilbahnbau weltmarktführenden Doppelmayr/Garaventa-Gruppe, in die Schweiz geschickt. Dort werden sie komplett zerlegt: Verschleißteile werden ausgetauscht, geschmiert, magnetinduktiv untersucht und neu lackiert. Der ganze Prozess dauert ca. drei bis vier Wochen, bevor sie dann zurückkommen und alle Teile wieder montiert werden können.“
Was muss in der Zwischenzeit noch gemacht werden?
„Zeitgleich werden auch die Gehänge magnetinduktiv auf Risse untersucht, was allerdings vor Ort passieren kann. Die Kabinen der Ahornbahn sind mittlerweile 18 Jahre alt und um ihnen wieder ein attraktives Erscheinungsbild zu geben, werden sie neu lackiert und beklebt.“
Wie wird sichergestellt, dass alles wieder korrekt montiert wurde?
„Hier sind viele Spezialisten aus dem Team der Mayrhofner Bergbahnen und der Firma Garaventa am Werk. Alles wird doppelt kontrolliert. Vor allem muss die Sicherheits- und Betriebsbremse wieder neu eingestellt werden, die dann von Garaventa überprüft und abgenommen wird. Wir machen im Anschluss viele Bremsproben bevor wir dann am 15. Juni in neuem Glanz und frisch revisioniert den Fahrbetrieb wieder aufnehmen können. Vor allem für die fünf zuständigen Mitarbeiter, die in diesem Prozess für ca. fünf Wochen mitarbeiten, ist die Revisionsarbeit eine abwechslungsreiche und interessante Zeit.“