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KREUZWECHSEL mit der Volksbühne Aschau

Eine mehr als sehenswerte Neuinszenierung auf Zillertaler Bühnenbrettern

Mittwoch, 28. August 2024
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Im Kreuzfeuer der politischen Orientierung zwischen Geschichte und Gegenwart – und wieder einmal ganz nah am Dorfgeschehen. Die Volksbühne Aschau ist im Zillertal längst Inbegriff für sehenswerte Theaterkultur. 

Nach dem sehr erfolgreichen „Der Zillertaler“, gefolgt von den ausnahmsweise Tiroler „Alltagsgeschichten“, dem gesellschaftskritischen Stück „Konsum“, bis hin zur aktuellen Neuinszenierung „Kreuzwechsel“, zeigen Martina Keilers Laiendarsteller einmal mehr, was es heißt, sich mutig über starkes kritisches Volkstheater zu machen, mit schauspielerischer Hingabe und musikalisch treffender Auseinandersetzung. Tief und ehrlich ist der Blick zurück in die braune Vergangenheit. Nein, kein lästiges Thema! Vielmehr eines, welches das Publikum für sich selbst beantworten muss.

Martina Keiler wagt mit ihrem erfolgreichen Theaterverein einen mutigen Schrit, hält uns in gewisser Weise den Spiegel der Geschichte hin, damit wir tief blicken. Dabei geht die Reise zurück in das vom Nationalsozialismus gebeutelte Hitler-Reich, in unsere unmittelbare Heimat, in die Gast- und Wohnstube. Keiler setzt bewusst auf Zeitzeuginnen ihres Tales, die mit ihren ganz persönlichen Erinnerungen die Vergangenheit ganz nah erscheinen lassen. Drei Frauen, die mit ihren individuellen Erlebnissen den Rahmen der Handlung bilden. 

Das Buch der ursprünglichen Tragödie Kreuzwechsel in drei Akten, aus der Feder vom Tiroler Autor Stefan Hellbert, wird von Keiler gekonnt mit der Jetztzeit verwoben. Ein Klassentreffen in der Gegenwart, Keilers Idee und Erweiterung des Dramas, ist Reflexion genug, um uns das vor Augen zu führen, was einfach nicht mehr passieren darf.

Dass Österreich seine braune Vergangenheit längst abgeschüttelt zu haben scheint, soll das Publikum in Anbetracht von Kreuzwechsel nachdenklich stimmen. Kann es sein, dass sich Geschichte gewissermaßen wiederholt? Im Gasthaus der Gegenwart, in dem das Klassentreffen stattfindet, mit nahezu identen, zeitgewandelten Persönlichkeiten, hat es den Anschein, dass sich im Hier und Jetzt die rechte Propagandamache eingeschlichen hat. Das Gesamtwerk scheint den Schauspielern im wahrsten Sinne des Wortes auf den Leib geschneidert zu sein.

Die Volksbühne Aschau zeigt auf, schweigt nicht und gibt gleichermaßen dem Publikum mit ihrer Inszenierung von Kreuzwechsel eine Bühne. Kreuzwechsel soll Mitdenkende, Mitfühlende und das Publikum aufrütteln und einladen kritisch zu hinterfragen.

Text: gerdagratz für Volksbühne Aschau Fotos: Volksbühne Aschau

Premiere: Fr, 13.09.2024

Weitere Termine: Fr, 20.09., Do, 26.09., Do, 03.10., Fr, 04.10., Do, 10.10., So, 13.10., Do, 17.10. und Fr, 25.10.2024

Beginn jeweils um 20.00 Uhr im Theaterwohnzimmer der Volksbühne Aschau, Dorfplatz 1, 6274 Aschau.

Am besten gleich die Karten sichern online auf www.volksbuehne-aschau.at oder telefonisch Mi-So von 16.00-19.00 Uhr unter 0681 / 101 405 82.

Zillertaler Zeitung

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