An Allerheiligen denken wir an alle Christen, die bereits bei Gott sind. An Allerheiligen denken wir daran, was so auch in der Bibel steht: Alle Menschen, die sich von Gott anrühren lassen, sind Heilige – nicht nur einige wenige oder besonders auserwählte. Das Apostolische Glaubensbekenntnis spricht von „der Gemeinschaft der Heiligen“ und meint damit die Gemeinschaft aller, die von Gott geliebt werden. „Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint.“ Mögen wir an den Heiligen erkennen, was wichtig ist auf dem Weg zu Gott. Mögen sie auch Vorbild sein für uns und unseren Lebensweg.
An Allerseelen denken wir an alle verstorbenen Menschen. Wenn wir einen lieben Menschen, wie wir sagen, verloren haben, dann wissen wir, dass diese Redewendung eigentlich gar nicht stimmt. Denn niemand und nichts geht bei Gott verloren. Aber wir sind trotzdem voller Traurigkeit, unser Herz ist verwirrt vor lauter Schmerz und Melancholie. Nicht etwa, weil wir uns in unserem Glauben unsicher geworden wären. Nein, vielmehr deshalb, weil die Zeit, die Gott uns mit dem lieben Verstorbenen geschenkt hat, in uns nachklingt und uns niemals ganz loslassen wird. Und so können wir die Trauer über den Verlust nicht einfach abstellen. Denn sie kommt aus der Tiefe unseres Herzens. Diese Liebe überlebt den Tod. Wir Christen glauben nämlich, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Wir haben die Hoffnung, einst mit Jesus aufzuerstehen zu einem neuen Leben bei Gott. Wie dieses Leben ausschauen wird, wissen wir nicht. In dieses unbekannte Geheimnis gehen wir sterbend hinein.