Ende Oktober fand im Hirschberger Tal in Jelenia Gora in Polen, der früheren Kreisstadt Hirschberg das 7. Bobertal Seminar statt. Helga und Horst Bast, Nachfahren der Zillertaler Auswanderer von 1837 hatten eine Einladung zu einer PowerPoint Präsentation über die Geschichte der Zillertaler Protestanten von 1837 erhalten.
Die Teilnehmer der mehrtägigen Veranstaltung arbeiten allesamt an regionalhistorischen Forschungen oder sind sehr an der Geschichte Niederschlesiens interessiert. Helga und Horst Bast führten bei der Präsentation die Teilnehmer mit den entsprechenden Bildern auf der Leinwand und den dazugehörigen Text in die Geschichte des Zillertals Anfang des 19. Jahrhunderts ein. Sie zeigten die Auswanderung der Zillertaler Protestanten von 1837 an anhand von selbstfotografierten Fotos und zeitgenössischen Gemälden auf, die die Schönheiten des Zillertals zur Geltung brachten. Der Weg vom hinteren Zillertal durchs Inntal über Salzburg, Oberösterreich, durch Böhmen über das Riesengebirge bis Schmiedeberg in Preußisch Schlesien wurde ebenfalls mit eigenen Fotos anschaulich dargestellt. Die Ansiedlung der Zillertaler Protestanten sowie das weitere Leben in Schlesien vervollständigten ihren Vortrag. Das Leben von Personen wie Johann Fleidl, ihr geistiger und politischer Anführer vom Winklhäusl in Ramsau, wurde skizziert. Auch der Vizebürgermeister von Mayrhofen Michael Stöckl, der den Tiroler Hof der Familie Rieser vor dem Verfall bewahrte, wurde den Teilnehmern anschaulich aufgezeigt.
Einen breiten Raum nahmen auch die Ausrichtungen der runden Jahrfeiern ein. Es waren dies die Jahrfeiern 1962, die zum 125. Jahrestag, 1987 zum 150. und 2012 die 175-Jahr-Feier, die im hinteren Zillertal stattfanden. Das Engagement bei der Ausrichtung dieser Feierlichkeiten durch die Auswanderergemeinden Ramsau, Mayrhofen, Brandberg, Finkenberg, Schwendau und Hippach wurde vom Ehepaar Bast ausgiebig mit zahlreichen älteren und neueren Fotos dargestellt und entsprechend gewürdigt. Die anschießenden Fragen drehten sich um die Geschichte, die Religion, die Weltoffenheit, das Skifahren sowie Urlaub im heutigen Zillertal.
Als Highlight ihres Vortrages hatten die Beiden einen Besuch eines Tiroler Hauses in Mysłakowice, dem früheren Zillerthal-Erdmannsdorf arrangiert. Die Gäste waren stark beeindruckt von der fachmännischen Renovierung und Restaurierung des Hauses. Das Highlight an diesem Tag war für die historisch interessierten Teilnehmer sowohl der PowerPoint Vortrag und auch die Führung durch das Tiroler Haus durch Helga und Horst Bast. Noch am Abend beim gemütlichen Beisammensein mussten die beiden Rede und Antwort stehen zum großen Thema Zillertal und die Auswanderung der Protestanten.
Für 2027 planen die beiden bereits die 190-Jahr-Feier im hinteren Zillertal mit Nachfahren und Einheimischen. Unterstützung vor Ort bei ihren nie endenden Forschungen erhalten sie von dem neu gegründeten Chronik Team in Mayrhofen mit dem sie in regem Kontakt und Austausch stehen und natürlich vom Freund und Schützenhauptmann Georg Huber aus Ramsau.