Im Bereich der Anschlussstelle der A 12 Inntalautobahn bei Wiesing kommt es häufig zu Verkehrsüberbelastungen. Eine Verbesserung ist nun in Sicht.
Eine neue Brücke über den Inn mit einer Spannweite von knapp 200 Metern und ein neuer Kreisverkehr mit einem Durchmesser von rund 50 Metern sind die Kernelemente der geplanten neuen Autobahn-Anschlussstelle Wiesing. Diese wichtige Infrastrukturmaßnahme soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden, um die Verkehrssituation im Zillertal nachhaltig zu verbessern und die Sicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen zu erhöhen.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen dem Land Tirol und der ASFiNAG realisiert. Die Gesamtkosten belaufen sich nach aktuellem Planungsstand auf rund 54 Millionen Euro. 65 Prozent trägt das Land Tirol, 35 Prozent die ASFiNAG. Der Baubeginn wird nach Abschluss der Generalsanierung des Brettfalltunnels frühestens im Frühjahr 2027 angestrebt. Am Dienstag, 28. Jänner präsentierten LH Anton Mattle, der für Landesstraßen zuständige LHStv Josef Geisler und Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH, vor Ort die Eckpunkte des Bauvorhabens.
„Die Anschlussstelle Wiesing ist ein wichtiger Baustein für die Mobilität im Zillertal, für den wir uns lange und intensiv eingesetzt haben. Mit der Freigabe für die Finanzierungsvereinbarung zwischen Land und ASFiNAG ist das Projekt jetzt in trockenen Tüchern“, freut sich LHStv Josef Geisler. „Die neue Anschlussstelle Wiesing wird wesentliche Verbesserungen im Verkehrsfluss bringen und die Blockabfertigungen im Brettfalltunnel wesentlich reduzieren.“
Mit der neuen Innbrücke, die parallel zur bestehenden Steinbrücke errichtet wird, soll der Verkehr effizienter abgeleitet werden: Dadurch wird der Verkehrsfluss verbessert und die Rückstaukapazitäten vergrößert. Nach Fertigstellung der neuen Brücke kann die bestehende, sanierungsbedürftige Steinbrücke erneuert werden, ohne den Verkehr zu beeinträchtigen.
Ein neuer Kreisverkehr südlich der Autobahn ersetzt die bisherige Kreuzung und sorgt ebenfalls für einen besseren Verkehrsfluss. Zusätzlich bringt eine eigene Auffahrtsspur vom Zillertal auf die A 12 Richtung Kufstein Entlastung. Die bestehende Park-and-Ride-Fläche bleibt trotz der Bauarbeiten erhalten, was eine wichtige Mobilitätsalternative für PendlerInnen sicherstellt.
Für die Umsetzung der Umfahrung Fügen laufen aktuell weiterhin Gespräche mit GrundeigentümerInnen vor Ort. Gleichzeitig wird die Generalsanierung des Brettfalltunnels fortgesetzt, der als Eingangstor ins Zillertal für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht wird.
„Die Verkehrssituation lässt sich nicht nur mit Straßenprojekten verbessern. Wichtig ist es auch, den öffentlichen Verkehr weiter auszubauen. Mit der Zillertalbahn haben wir hier einen echten Trumpf in der Hand“, verweist LHStv Geisler auf die laufenden Planungen zur Attraktivierung und Dekarbonisierung der Zillertalbahn gemeinsam mit der Region. Nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung zwischen Bund und Land zur Umsetzung werden derzeit die Ausschreibungsunterlagen für neue, klimafreundliche Fahrzeuge erstellt. Aktuell wird die Strecke zwischen Schlitters und Gagering (Gemeindegebiet Fügen) auf zwei Gleise ausgebaut, um die Kapazität der Bahn insgesamt zu erhöhen.