Seit September verstärken 31 Zivildiener die Lebenshilfe Tirol und leisten damit wichtige Dienste am Menschen. Beim gemeinsamen Arbeiten, bei Freizeitaktivitäten oder durch ihre Fahrdienste ermöglichen sie Menschen mit Behinderung, aktiv zu werden.
„Auch ohne Vorausbildung sind Zivildiener eine große Hilfe“, erklärt Georg Willeit. Der Lebenshilfe-Geschäftsführer hat selber als Zivildiener angefangen und betont, dass schon kleine persönliche Assistenzdienste für Menschen mit Behinderungen von großer Bedeutung sein können. „Das spüren die jungen Leute – und bestätigen uns, dass sie vom Zivildienst auch selber profitieren.“
Engagiert und aufgeschlossen – Hannes Spitaler aus Fügen
Der Fügener wollte „eigentlich immer zur Lebenshilfe, weil mir das guat taugt.“ Er kennt einige Kollegen, denen allen der Dienst am Menschen gut gefallen hat. Weil in Ramsau nichts frei war, meldete sich der gelernte Koch an seinen Wunschtermin für Schwaz und ist hier ein gefragter Mann. Er übernimmt verlässlich viele Fahrdienste, Hausmeisterarbeiten und gilt schon als zweiter Küchenchef, berichtet Standortleiterin Barbara Kohler.
Auch Küchenchef Helmut Döttelmayer freut sich, einen Fachmann zur Seite zu haben „der selber sieht, was zu tun ist, in allen Bereichen einspringt und eine riesige Stütze ist. Außerdem geht Hannes auch außerhalb seines Bereiches offen auf alle Menschen im Haus zu.“ Diese Aufmerksamkeit schätzen Klientinnen und Klienten und zeigen sich ihm gegenüber von der besten Seite und erklären ihm die die Tätigkeiten.
„Die Leut‘ waren von Beginn an sehr nett mit mir und bringen sich in ihrem Arbeitsbereich auch sehr gut ein“, beschreibt der junge Mann seine Erfahrungen und rät allen zum Zivildienst „Es schadet keinem zu sehen, dass Menschen mit Einschränkungen ganz normal sind und mit anpacken – wie wir alle!“
Eine Erfahrung fürs Leben – Martin Geisler aus Schwendberg
Martin hilft in der Kantine Ramsau. Der Zimmerer-Lehrling wollte nicht zum Bundesheer und entschied sich für die Lebenshilfe, wo im September Leute gesucht wurden.
„Ich wusste davor weder was mich in der Küche erwartet noch wie Menschen mit Behinderungen reagieren“, sagt er rückblickend. Heute hat er gelernt, sich Zeit zu lassen und mit anderen Menschen mehr Geduld zu haben. Mit den Klientinnen bereitet er Gemüse zu oder hilft ihnen, die Knödel fürs Mittagessen zu drehen. Seine Vorgesetzten schätzen den jungen Mann und beschreiben ihn als interessiert, fleißig und hilfsbereit. „Dass ich einmal andere anleite oder motiviere, hätt ich mir davor nicht gedenkt.“ Nach seinen Arbeitstagen in der Küche kehrt er müde und zufrieden nachhause. Und wenn ihn Kollegen fragen, wie es war, „Anstrengend schon – aber die Sache wert!“
Chancengleichheit ermöglichen
Rund 100 Zivildiener und 15 freiwillige junge Frauen unterstützen bei der Lebenshilfe Tirol Menschen mit Behinderungen im Alltag und sorgen mit Fahrdiensten für Mobilität. Die jungen motivierten Hilfskräfte übernehmen viele Dienste und verbessern damit die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen.