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Leserbrief

Mittwoch, 9. Februar 2022

Schreiben Sie was Sie schon immer sagen wollten – dieser Platz ist reserviert für Ihre ganz persönliche Meinung!
Leserbriefe die an dieser Stelle veröffentlicht werden, geben nichtdie Meinung des Herausgebers bzw. der Redaktion, sondern die des Verfassers wieder.

Jeder kann etwas dafür tun!

Auch wenn folgende Zeilen für viele von uns vielleicht belas-tend sind, so sind sie doch sehr wichtig.

Trotz des Wissens um die Bedrohung unserer Biodiversität werden immer weiter Flächen versiegelt, wertvolle Bäume von privat oder von Gemeinden gefällt, Gehölzschnitte trotz Verbot in der Brutzeit der Vögel vorgenommen, Luftverschmutzung durch Massentourismus ignoriert, Fleisch und Produkte aus Massenproduktion anstatt aus regionaler Produktion gekauft und zu oft werden Wiesen und Gärten gemäht.

„Zu viel Licht zur falschen Zeit“ mittels Straßenlaternen an Seitenstraßen, Reklametafeln bei Hotels und Appartements, an Straßen und Geschäften, sowie nutzlose Weihnachtslichter, die in der Nacht niemandem dienen, sondern Insekten und Kleintiere in den Tod locken –
eigentlich sollten wir in der jetzigen Energiekrise ja Strom sparen.
Moore werden „verlegt“ um erneut wieder einen Lift zu bauen, mit der Begründung „es erhole sich wieder“. Ein Moor benötigt tausende von Jahren, um zu einem höchst wichtigen Ökosystem zu wachsen. Unansehnliche Stein- und Geröllwüsten tun ihr Übriges. Die Prognosen schauen sehr schlecht aus: Es sterben TÄGLICH 150 ARTEN aus. 100 bis 1.000 mal beschleunigter als der natürliche Sterbeprozess wäre.

Ich beobachte Vögel und Insekten seit einigen Jahren in unserem Naturgarten und es werden weniger oder Arten verschwinden. Das Zillertal ist genauso betroffen. Letztendlich ist jeder Einzelne von uns von der Vielfalt der Fauna und Flora abhängig! Wir sind Teil dieser Welt und ohne die unglaubliche Pflanzen- und Tiervielfalt werden es unsere Kinder und Enkel sehr schwer haben.

Die gute Nachricht:
JEDER KANN ETWAS DAFÜR TUN!
Die Verantwortung dafür müssen wir aber selber übernehmen. Wälzen wir diese nicht an Gemeinden oder an das Land ab, denn das kann lange dauern.
Jeder könnte heimischen Gehölzen wie Schleh-, Kreuz-, oder Apfeldorn, Weiden, Kornellkirsche, Obstbäume, Faulbaum, Mehlbeere, Schneeball usw. ein Platzerl geben, um Insekten und Vögeln Nahrung und Schutz zu bieten.
Frühblüher, Sommerblüher und Herbststauden setzen. Ein Todholzhaufen beherbergt viele Käfer und Kleintiere. Schwebefliegen (Bestäuber) sind sogar darauf angewiesen.
Eine stylische Trockensteinmauer wird von Eidechsen geliebt und sieht mit Thymian, Sandgrasnelke und Sedum richtig schön aus. Statt einem herkömmlichen Pool (Chlor in Abwässer) könnte ein kleiner Naturschwimmteich oder ein Biotop im Garten Heimat für Libellen, Frösche und zugleich Vogeltränke sein. Oder einfach den Rasen nur 2x mähen und schauen, ob wertvolle Kräuter oder Margariten daraus erblühen. Der Ausstoß aller Rasenmäher ist immens und auch der Rasenroboter ist leider tödlich für Kleinstlebewesen.
Es erfordert Veränderung im Denken und Handeln. Aber wir können das schaffen. Wir und unsere Kinder verlernen den Kontakt mit der Natur und das ist sehr traurig. Jedoch ist unsere wirklich unfassbar ausgeklügelte, faszinierende und uns erhaltende gesunde Umwelt wichtig für unser Dasein!

Manuela Steinbach

Zillertaler Zeitung

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