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Fastenzeit: Ostern entgegengehen

Mittwoch, 2. März 2022
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Am 2. März begann mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit, auch Österliche Bußzeit genannt. Einkehr, Erneuerung, Buße, Umkehr, Wahrhaftigkeit und Nächstenliebe sind die Themen, die die Kirche in diesen Tagen anschlägt.

Seit dem 2. Jahrhundert kennt die Kirche ein zweitägiges Fasten vor dem Osterfest. Das wurde im 3. Jahrhundert auf die ganze Karwoche ausgeweitet. Ein 40-tägiges Fasten ist seit dem Ende des 4. Jahrhunderts bezeugt. Die Zahl Vierzig besitzt in der jüdisch-christlichen Tradition einen hohen Symbolwert. Jesus weilte vor seinem öffentlichen Auftreten 40 Tage in der Wüste.
Da am Sonntag, als dem Tag der Auferstehung des Herrn, nicht gefastet wird, ergibt sich der Mittwoch vor dem 6. Sonntag vor Ostern als Beginn der 40-tägigen Fas-tenzeit. Wir kennen den Tag als Aschermittwoch. Schon fast tausend Jahre lang gibt es den Brauch, sich am ersten Tag der Fastenzeit Asche aufs Haupt streuen bzw. mit Asche ein Kreuz auf die Stirn zeichnen zu lassen. Die österliche Bußzeit findet ihren Höhepunkt in der Feier von Gründonnerstag und Karfreitag. Sie endet mit Beginn der Osternacht.
Ein Verzicht auf Genuss- und Lebensmittel ist auch heute noch sinnvoll – jeder zweite Österreicher ist übergewichtig; auch werfen wir viel zu viele Lebensmittel weg (angeblich jede Sekunde 26 Kilo) – letztlich geht es aber um eine erneute Hinwendung zu Gott. In der Fähigkeit, Gottes Liebe anzunehmen und sie zu erwidern, ist das Geheimnis menschlichen Glücks verborgen. Wir sollen uns in dieser Zeit mit besonderem Ernst um ein volles und wahres Menschsein nach dem Modell des einzigartigen Menschen Jesus bemühen. Aber leider wissen wir nur gut, wie sehr dieses volle und wahre Menschsein immer wieder gefährdet ist. Zu oft machen wir die Erfahrung des Apostels Paulus, dass wir das Gute, das wir eigentlich wollen, nicht tun, um so eher aber das Böse, das wir nicht wollen. Die österliche Bußzeit lädt uns ein, uns wieder mit unserem Glauben auseinander zu setzen. Und hüten wir uns vor der Verurteilung anderer, vor Boshaftigkeit, vor Lügen und Gerüchten. Nur selbstlose Liebe ist wirklich Liebe. ah

Zillertaler Zeitung

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