Bei der Gemeinderatswahl am 27. Februar blieb in Mayrhofen kaum ein Stein auf dem anderen: Lediglich 14 Stimmen trennten die amtierende Bürgermeisterin Monika Wechselberger von ihrem Herausforderer Hans Jörg Moigg. Mit Spannung wird nun die Stichwahl am 13. März erwartet. Stehen in Mayrhofen nach 6 Jahren Bürgermeisterin Wechselberger die Zeichen auf Veränderung? Die Stimmung im Ort lässt einiges erwarten.
Erstaunen am Wahltag
Die Liste 1 „Zukunft Mayrhofen“ von Hans Jörg Moigg erreichte mit 7 Mandaten bei der Gemeinderatswahl sowohl mandatsmäßig als auch stimmenmä ßig das beste Ergebnis dieser Wahl. Ihr folgt die Liste 2 „Für Mayrhofen“ von Bürgermeisterin Monika Wechselberger mit 6 Mandaten. Die Liste 3 rund um Markus Bair konnte 2 Mandate erzielen, wird in Zukunft aber voraussichtlich keinen Gemeindevorstand mehr stellen. Die MFG rund um Sebastian Hönigsberger scheiterte am Einzug in den Gemeinderat.
Mit besonderem Interesse wurde vor allem die Bürgermeisterdirektwahl in Mayrhofen verfolgt und bereits Wochen davor hörte man immer öfter den Wunsch nach Veränderung. Besonders die Grabenkämpfe im Gemeinderat, Stillstand bei Verhandlungen von wichtigen Infrastrukturprojekten sowie das fehlende Miteinander und Mitspracherecht kritisierten zahlreiche GemeindebürgerInnen.
Hans Jörg Moigg erklärte dazu: „Mayrhofen braucht angesichts der zukünftigen Herausforderungen Geschlossenheit, Zusammenhalt und vor allem Stärke nach außen hin.“
Am 27. Februar schlug sich diese Wechselstimmung dann in der Wahlurne nieder: 814 Stimmen für Monika Wechselberger, 800 Stimmen für Hans Jörg Moigg. Somit trennten Wechselberger und Moigg nur noch 14 Stimmen. Die Konsequenz: Am 13. März kommt es zur Stichwahl.
Spaltungsversuche im Wahlkampf
Die Wogen in der Gemeinde gingen aber bereits wenige Tage nach der Gemeinderatswahl in Mayrhofen erneut hoch. Der Grund dafür war eine Aussendung von Monika Wechselberger. Sie erklärte nach der Gemeinderatswahl zwar, dass sie für Zusammenhalt in der Gemeinde werben wolle. Diese Aussendung zeigte dann jedoch ein ganz anderes Bild. Darin unterstellte sie ihren Herausforderern „irrwitzige Versprechen, luftblasenartige Floskeln und Unwahrheiten“ zu machen und sich nicht für die Interessen aller MayrhofnerInnen einsetzen zu wollen. Gerade in diesen Tagen ein „sonderbarer Stil“.
Bei vielen Mayrhofnerinnen und Mayrhofnern sorgte dieses Verhalten für Verwunderung. Dazu ehemalige Gemeinderäte: „Wechselberger hat immer wieder versucht Leute gegeneinander auszuspielen. So kann man nicht „Bürgermeisterin für alle“ sein. Das führt nämlich unweigerlich zu einer Spaltung in einer Gemeinde, die gerade jetzt vor großen Herausforderungen steht. Zahlreiche Diskussionen, Postings und Kommentare via Social Media und Gespräche im Dorf bestätigen diese Stimmungslage.“
Im Gegensatz zu Wechselberger stellt sich Moigg mit seinem Angebot an die Wähler, den Zusammenhalt in der Gemeinde wiederherstellen zu wollen, um auch im Tal wieder als Gemeinde geschlossen auftreten zu können.
Angesprochen auf die Unterstellungen von Seiten der Bürgermeisterin erklärte Hans Jörg Moigg gegenüber der Zillertaler Zeitung: „Solche Methoden will ich nicht kommentieren. Schlechtreden und die politische Profilierung auf Kosten anderer zu machen, lehne ich kategorisch ab. Ich stehe für den Zusammenhalt in der Gemeinde, forciere eine sachliche Zusammenarbeit, Gespräche auf Augenhöhe sowie ein offenes Ohr für alle Mayrhofner Innen und Mayrhofner.“